Tipps zur Fahrzeug-Folierung

Messen Sie vor dem Plotten von Folien immer am Fahrzeug nach!

In zweidimensionalen Zeichnungen können gewölbte Scheiben, Rundungen und Sicken nur unzureichend dargestellt werden. Schräg stehende Scheiben und Flächen sind perspektivisch verkürzt, auch Eckradien können abweichen. Die Pfade und Maße der Zeichnungen dürfen daher nicht ohne vorherige Überprüfung am Originalfahrzeug für den Folienschnitt verwendet werden. Für Maßabweichungen übernimmt creativ collection® keine Haftung.


Gestaltung von verblechten Seiten bei Nutzfahrzeugen

Wenn Nutzfahrzeuge nicht verglast sind, haben sie meist vorbereitete Fensteraussparungen im Blech. Diese Kanten werden in den Zeichnungen durch Linien dargestellt. Jedoch sollten Sie diese nicht zum direkten Schneiden der Folien verwenden:

  • Es können klar definierte Blechkanten sein oder abgerundete Wölbungen ohne erkennbare Kante
  • Die Eckradien können immer etwas abweichen

Vergewissern Sie sich darum am Original-Fahrzeug oder notfalls anhand von Fotos über die genaue Beschaffenheit.

Folierungs-Tipp: Wenn Ihre Gestaltung bis direkt an die Blechkanten gehen soll, müssen Sie die Folien entsprechend größer schneiden und direkt am Fahrzeug zuschneiden, am einfachsten geht das mit Knifeless Tape.

Tipp: Häufig bringen Fahrzeughersteller nach der Markteinführung eines neuen Modells weitere Blech- oder Glasvarianten auf den Markt. Da die Ausschnitte immer gleich sind, kann man durch Umfärben der Zeichnung aus einem Blech eine Scheibe machen und umgekehrt.


"Über Eck" folieren (z.B. Kotflügel/Motorhaube)

Wenn Sie Folierungen über Fahrzeug-"Ecken" planen, z.B. vom Kotflügel zur Motorhaube oder von einer Fahrzeugseite zum Heck, gibt es einen kleinen Trick: Schieben Sie die entsprechenden Ansichten der Fahrzeugzeichnungen so zusammen, dass die Kanten an den Übergangsbereichen (rote Linien) möglichst deckungsgleich sind. Sie sollten sich bewusst sein, dass solche schwierigen Übergänge in zweidimensionalen Zeichnungen nur grob geplant werden können. Um eine gute Passgenauigkeit zu erreichen, ist beim Verkleben am Fahrzeug Geschick und Erfahrung erforderlich. Um genügend Spielraum zu haben, sollten die einzelnen Folien einen großzügigen Überlappungsbereich haben.

Gestaltungs-Tipp: Bei der Folierung von stark gewölbten Blechen kommt es zwangsläufig zu deutlichen Dehnungen der Folie, die zu unschönen Verzerrungen des Designs führen können. Daher sind für diese Bereiche diffuse Motive ohne scharfe Kanten und gerade Linien ideal, da sie Verzerrungen am besten kaschieren. Auch abstrakte, eher kleinteilige Dekore sind hier eine gute Wahl. Geometrische Objekte und Formen sowie Abbildungen von Menschen sind dagegen ungeeignet, da sie die Verzerrungen unnötig betonen.


Heckscheiben folieren

In zweidimensionalen Zeichnungen können Heckscheiben nur perspektivisch verkürzt dargestellt werden, so dass Wölbungen und Eckradien nicht exakt wiedergegeben werden. Soll die Folie bis zum Scheibenrand reichen, muss der Konturschnitt immer direkt an der Scheibe erfolgen, um ein sauberes Ergebnis zu gewährleisten. Steht das Originalfahrzeug für die Entwurfsplanung nicht zur Verfügung, sollte die Gestaltung mit großen Toleranzen erfolgen oder nur die Scheibenmitte beklebt werden. 

Achtung StVZO! Falls eine dritte Bremsleuchte vorhanden ist, muss diese frei bleiben. Auch ABE-Nummern von Tönungsfolien müssen sichtbar sein. Informieren Sie sich über die aktuelle Rechtslage.  

Design-Tipp: Da der Fahrzeuginnenraum immer dunkler ist als die Umgebung, sind weiße Schriftzüge auf der Heckscheibe besser lesbar als schwarze. Auch die Neigung der Scheibe ist je nach Neigungswinkel zu berücksichtigen und kann durch eine leichte Verzerrung der Gestaltung ausgeglichen werden.


Nur Folien der selben Charge verwenden!

Bei der Herstellung von Folien können geringfügige Farbabweichungen auftreten. Daher sollten grundsätzlich keine Folien aus verschiedenen Chargen gemischt werden. Auch die Ausrichtung der Folie sollte immer einheitlich sein, da bei einigen Folientypen die Farbe je nach Betrachtungswinkel leicht variieren kann. Eine falsche Ausrichtung kann dazu führen, dass bestimmte Bereiche des Fahrzeugs unterschiedlich farbig erscheinen, obwohl die gleiche Folie verwendet wurde.


Blendschutzstreifen für die Frontscheibe – StVZO

In Deutschland schreibt der Gesetzgeber vor, dass am oberen Rand der Windschutzscheibe nur ein maximal 10 cm breiter Tönungsfolienstreifen angebracht werden darf, wie er häufig bereits ab Werk verbaut ist. Er darf nicht mehr als 0,1 m² (bzw. 10 qdm) der Windschutzscheibe verdecken und die Sicht nicht beeinträchtigt. Außerdem ist eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erforderlich. Alle Angaben ohne Gewähr, bitte informieren Sie sich über die aktuelle Rechtslage!


Windschutzscheiben und vordere Seitenscheiben folieren – StVZO

Windschutzscheiben und die vorderen Seitenscheiben dürfen in Deutschland grundsätzlich weder foliert noch getönt werden (StVZO § 35b Absatz 2), Ausnahme: siehe Blendschutzstreifen. 


Scheinwerfer, Blinker und Heckleuchten folieren – StVZO

Das Folieren sowie das Lackieren oder Tönen der Fahrzeug-Beleuchtung, gleich welcher Art, ist in Deutschland nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) grundsätzlich nicht zulässig.


Anbauteile beachten – gratis Checkliste

Es gibt eine Vielzahl von möglichen Anbauteilen wie Embleme, Zierleisten, Rammschutz etc. Ein und dasselbe Modell kann je nach Kundenwunsch unterschiedlich konfiguriert sein. Auch kann es notwendig sein, Kunststoffteile zu lackieren, um sie folieren zu können. Wer dies bei der Planung nicht berücksichtigt, kann später böse Überraschungen erleben. Um dies zu vermeiden, können Sie hier eine  praktische Checkliste herunterladen.


Material- und Oberflächen-Eigenschaften beachten

Anbauteile wie Stoßfänger, Rammschutz oder Türgriffe lassen sich manchmal nur schlecht oder gar nicht folieren. Deshalb ist es ratsam, sich vorher über die Beschaffenheit zu informieren:

  • In Wagenfarbe oder unlackiert?
  • Kunststoff oder Metall(blech)?
  • Oberfläche glatt oder rau?

Tipp: Vor der endgültigen Verklebung sollte die Haftung an Probestücken getestet werden. So kann sichergestellt werden, dass die Folie mit dem Untergrund verträglich ist. Dies ist besonders bei neuen oder unbekannten Folien wichtig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.


Türgriffe in Zeichnungen

Türgriffe können sehr unterschiedlich ausgeführt sein: versenkt oder nicht versenkt, Griffmulde mit scharfer Kante oder nicht, je nach Material und Beschaffenheit vollständig folierbar oder nicht. Daher ist die Darstellung in den Zeichnungen nicht für einen exakten Konturschnitt geeignet. Vergewissern Sie sich immer vorher am Originalfahrzeug oder notfalls anhand von Fotos über die genaue Beschaffenheit.


Ausstattungspakete der Hersteller

Die Fahrzeughersteller bieten ihre Modelle häufig mit den unterschiedlichsten Ausstattungs- und Sportpaketen an (z.B. S-Line von Audi, M-Technik von BMW, AMG-Line von Mercedes). Aufgrund der nahezu unüberschaubaren Anzahl an Varianten und Kombinationsmöglichkeiten können wir leider nicht alle konfigurierbaren Optionen anbieten. Soweit möglich, berücksichtigen wir jedoch die relevanten Pakete für die gängigsten Fahrzeuge.

Sollte das Fahrzeug mit dem gewünschten Ausstattungspaket nicht verfügbar sein, können Sie auch auf das Basismodell zurückgreifen, da die Karosserie in der Regel identisch ist. Außerdem beziehen sich viele Ausstattungspakete nur auf den Innenraum und Komfortfunktionen. 


Digitaldruck- oder Volltonfolien?


Digitaldruckfolien

Vorteile:

  • Grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten: Ideal für komplexe Muster, Farbverläufe, Fotos und individuelle Grafiken.
  • Exakte Farbtreue: Wichtig für Logos und Branding.
  • Großflächige Gestaltung: Perfekt für Komplettfolierungen.

Nachteile:

  • Bedruckte Folien sind im Farbspektrum durch die CMYK-Drucktechnik begrenzt.
  • Qualitätsverlust aus der Nähe: Mögliche Pixelbildung bei schlechter Druckqualität.
  • Weniger Glanz: Druckfolien wirken oft matter.


Plotter-/Volltonfolien

Vorteile:

  • Satte, kräftige Farben
  • Gestochen scharfe Konturen, ideal für Text
  • Langlebigkeit: Weniger UV-Einfluss, daher länger haltbar als bedruckte Folien.
  • Vielfältige Struktur- und Effektfolien verfügbar

Nachteile:

  • Begrenzte Designmöglichkeiten: Nur Volltonfarben, keine komplexen Muster oder Verläufe.
  • Bei Designs mit mehreren Farben zeitaufwendiger, da mehrere Schichten nötig.


Fazit:
Bedruckte Folien sind ideal für kreative und komplexe Designs, geschnittene Farbfolien besser für einfache, langlebige Designs mit kräftigen Farben.

Tipp: Kombinieren!
Verwenden Sie Digitaldruckfolien für komplexe Designs und Volltonfolien für Texte, einfarbige Flächen und, wenn möglich, Logos.


Welche Druckauflösung ist optimal?

links: hochaufgelöstes Bild, Mitte: vergrößert, rechts: interpoliert (zur Veranschaulichung stark überzeichnet)

Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Ein wichtiges Kriterium ist der Betrachtungsabstand. Im Offsetdruck liegt die ideale Auflösung zwischen 300 und 360 dpi, so dass bei einem Abstand von 30 cm keine Pixel mehr erkennbar sind. Diese Auflösung wäre theoretisch auch für das Fahrzeugdesign ideal. Da das zur Verfügung stehende Bildmaterial dies aber oft nicht zulässt und Fahrzeuge eher aus 1-2 Metern betrachtet werden, kann eine geringere Auflösung ausreichend sein. Je nach Motiv können 100-150 dpi genügen, bei LKW-Planen ggf. auch deutlich weniger. Faustregel: Je mehr Bilddetails, desto höher die Auflösung. Logos und Texte sollten jedoch immer gestochen scharf sein.

Hinweis: Interpolierte Bilder haben zwar eine höhere Auflösung, aber nicht mehr Details, außerdem verschwimmen die Konturen.

Tipp: Machen Sie Probedrucke von wichtigen Details und betrachten Sie diese aus der gewünschten Entfernung.


Unterschied zwischen gegossenen und kalandrierten Folien

Kalandrierte Folien werden im Gegensatz zu gegossenen Folien bei der Herstellung durch Walzen gepresst. Außerdem werden ihnen etwa 20 bis 25 % Weichmacher zugesetzt. "Monomer" bezeichnet kurzkettige, leicht flüchtige Weichmacher, "Polymer" längerkettige Weichmacher.

Monomer kalandrierte Folien
Typische Anwendungen: Innenbereich, Messebau, Ladenbau, kurzfristige Werbeaktionen.

Vorteile:

  • Preiswert

Nachteile

  • Nur für ebene oder leicht gewölbte Oberflächen geeignet
  • Kurze Haltbarkeit (bis zu 4 Jahre)
  • Durch Umwelteinflüsse (Hitze, UV-Strahlung, Chemikalien) wird die Folie spröde
  • Memory-Effekt: Kalandrierte Folien haben die Tendenz, sich zusammenzuziehen und ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen.

Polymer kalandrierte Folien
Typische Anwendungen: Innen- und Außenbereich, Fahrzeug-Beschriftung und -Teilverklebung

Vorteile

  • Relativ preiswert
  • Ähnliche Eigenschaften wie monomer kalandrierte Folien, aber haltbarer
  • Durch polymere Weichmacher bleibt die Folie länger formstabil und neigt weniger zum Schrumpfen

Nachteile

  • Nur für ebene oder leicht gewölbte Oberflächen geeignet
  • Mittlere Haltbarkeit (bis zu 7 Jahre)
  • Durch Umwelteinflüsse (Hitze, UV-Strahlung, Chemikalien) wird die Folie spröde
  • Memory-Effekt: Kalandrierte Folien haben die Tendenz, sich zusammenzuziehen und ihre ursprüngliche Form wieder anzunehmen.

Gegossene Folien ("3D-Folien")
Typische Anwendung: Fahrzeugvollverklebung

Vorteile

  • Sehr gut verform- und dehnbar, ideal für 3D-Verklebung
  • Bei der Verklebung können sie mehrfach abgelöst und neu positioniert werden
  • Hohe Resistenz gegen chemische Reaktionen und UV-Strahlung
  • Lange Haltbarkeit (bis zu 10 Jahre)
  • Lassen sich besser entfernen als kalandrierte Folien

Nachteile

  • teuer

Tipp: Produktionsschwankungen
Verwenden Sie für Ihre Aufträge immer Folien aus der gleichen Charge, um Farbabweichungen zu vermeiden.

Tipp: Haltbarkeit beachten
Folien sollten nicht über ihre Lebensdauer hinaus verwendet werden, da das Ablösen durch beginnende Zersetzung erschwert wird und der Lack angegriffen werden kann. Horizontal verklebte Folien verschleißen durch direkte Sonneneinstrahlung schneller. 


Nicht jede Folie ist erlaubt!

Reflektierende Folien sind nur auf Einsatzfahrzeugen wie Krankenwagen, Feuerwehr- oder Polizeifahrzeugen erlaubt. Chromfolien sind ein Grenzfall: Fahrzeuge dürfen nicht komplett, aber einzelne Bauteile dürfen foliert werden. Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht. Auch wenn diese Folien im Einzelfall genehmigt oder eingetragen werden können: Vorher mit der Kfz-Versicherung klären, denn im schlimmsten Fall erlischt der Versicherungsschutz für das Fahrzeug. Auch die Betriebserlaubnis kann erlöschen.


Steinschlag-Schutzfolien zuschneiden

Fahrzeugteile wie Front-/Heckschürzen, Spoiler, Seitenschweller, Verbreiterungen usw. weisen starke Wölbungen auf. Diese Formen können in zweidimensionalen Zeichnungen nicht exakt dargestellt werden und sind als Schneidvorlage ungeeignet. Deshalb müssen die Steinschlagschutzfolien direkt am Fahrzeug zugeschnitten werden.


Fahrzeug-Zeichnungen – Suchen und Infos

Nützliche Informationen zur Online-Suche sowie praktische Tipps zur Arbeit mit den Zeichnungen finden Sie in der Hilfe.


Fotos von allen Seiten der Kundenfahrzeuge anfordern!

Fotos sind sehr hilfreich, wenn die zu beklebenden Fahrzeuge zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe nicht zur Verfügung stehen:

  • bei der Auswahl der richtigen Fahrzeug-Zeichnung
  • bei der Planung des Designs
  • zur Beurteilung des Fahrzeugzustandes

Sie können nicht voraussetzen, dass Ihre Kund:innen immer alle relevanten Details ihrer Fahrzeuge kennen, und in den Zulassungsbescheinigungen fehlen oft wichtige Angaben. Außerdem zeigen Fotos eventuelle Blechschäden und Roststellen, die vor der Folierung beseitigt werden sollten.

Tipp: Lassen Sie sich grundsätzlich zu jedem Auftrag aussagekräftige Fotos geben, idealerweise auch Detailaufnahmen von Emblemen, (veränderten) Anbauteilen und Beschädigungen.


Folienfarben: Auswahl und Pflege

  • Mattschwarz: Elegant, aber kratzempfindlich, erfordert mehr Pflege, da kleine Kratzer deutlich sichtbar sind.
  • Silber: Weniger kratzempfindlich. Die glänzende Oberfläche verdeckt Beschädigungen gut und ist pflegeleicht.
  • Rot: Kann durch UV-Strahlung schneller ausbleichen. Sonnenschutz und regelmäßige Pflege sind erforderlich.
  • Blau: Bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Sichtbarkeit und Pflegeaufwand. Helle Blautöne sind weniger anfällig für Schmutz und Kratzer.

Normlicht für Farbgenauigkeit

Die Farbwahrnehmung von Autolacken und Fahrzeugfolien kann je nach Lichtquelle (z.B. direktes Sonnenlicht, Schatten, Kunstlicht) stark variieren. Um die Lichtverhältnisse im Außenbereich zu simulieren, empfiehlt es sich, bei der Auswahl der Lichtquellen auf die richtige Farbtemperatur zu achten. Die Farbtemperatur von 6500 K (Norm D65) bietet eine realistische Einschätzung der Farbwirkung unter typischen Tageslichtbedingungen.


Lackfarbe beachten!

Helle Folienfarben können dunkle Autolacke durchscheinen lassen, was zu unerwünschten Farbnuancen führt. Dieser Effekt tritt vor allem an stark gewölbten Stellen auf, da die Folie dort stärker gedehnt wird und somit dünner ist. Umgekehrt kann auch eine dunkle Folie auf hellem Lack problematisch sein.

Bei der Kalkulation ist zu berücksichtigen, dass Fahrzeuge mit dunklen Lackfarben einfacher zu folieren sind als helle Fahrzeuge, wenn das Design bis an oder über die Blechkanten reichen soll. Denn bei hellen Lackfarben muss die Folie weiter um die Blechkanten gelegt werden, um unschöne Lackblitzer zu vermeiden. Bei dunklen Lackfarben lassen sich kleine Folierungsfehler leichter kaschieren, da an den Blechstoßkanten ohnehin immer dunkle Schatten entstehen.


Design-Tipp: Matte und glänzende Folien kombinieren

Bei der Kombination gleichfarbiger Folien variiert der Effekt je nach Umgebungslicht. Je heller das Licht, desto stärker der Effekt.


Flottenbeschriftung

Es kann eine Herausforderung sein, ein einheitliches Design für verschiedene Fahrzeugtypen zu entwickeln. Ein Design kann auf einem SUV gut aussehen, aber an der schmalen Seitenwand eines Pickups scheitern. Die Auflösung eines Fotos kann für einen Pkw ausreichen, aber für einen Transporter aber zu gering sein. Der Fuhrpark könnte später erweitert werden, ... Daher ist es eine Überlegung wert, ausschließlich mit Vektorgrafiken zu arbeiten, da diese beliebig skalierbar und leicht zu verändern sind. Außerdem ist es einfach, mit Farbflächen ein einheitliches Farbschema mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen.


Empfohlener Temperaturbereich für die Folierung

Fahrzeugfolien müssen in einem bestimmten Temperaturbereich verklebt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und eine dauerhafte Haftung zu gewährleisten. Der empfohlene Temperaturbereich für die Folierung liegt in der Regel zwischen 18°C und 25°C.

Zu niedrige Temperaturen (unter 10°C) erschweren die Verarbeitung, da die Folie steifer und weniger flexibel wird. Der Klebstoff wird nicht richtig aktiviert, was die Haftung beeinträchtigt und zum Ablösen der Folie führen kann.

Bei zu hohen Temperaturen (über 30°C) wird die Folie zu weich und kann sich ungleichmäßig ausdehnen, was das Risiko von Blasen oder Faltenbildung erhöht. Der Klebstoff kann zu stark anhaften, was die Nachjustierung erschwert.


Vorschäden am Fahrzeug

Kontrollieren Sie den Lack der Kundenfahrzeuge vor der Folierung routinemäßig auf Kratzer und andere Beschädigungen. Fotografieren Sie diese und informieren Sie Ihre Kund:innen, um eventuellen Streitigkeiten vorzubeugen.

Hinweis: Eine Folierung kann Lackschäden wie Kratzer oder Steinschläge nicht verdecken. Jeder fühlbare Schaden bleibt auch nach der Folierung sichtbar. 


Wurde das Fahrzeug mit Tuningteilen verändert?

Es gibt viele Möglichkeiten: Spoiler, Frontlippe, Hecklippe, Schwellerleisten, Schürzen etc. Diese Anbauteile können geklebt, geschraubt oder beides sein, und Probleme bei der Demontage bereiten. Es kann auch notwendig sein, ein Anbauteil zu lackieren, damit die Folie darauf hält. Es ist daher immer ratsam, das Fahrzeug vorher zu begutachten.


Kosten für Demontage einkalkulieren!

Je nach Folierung und Modell müssen zahlreiche Fahrzeugteile demontiert werden, z.B.: Frontschürze, Heckschürze, Türgriffe, Spiegel, Scheinwerfer, Rückleuchten, Türverkleidungen, Rammschutz, Embleme etc. Dabei gibt es viele Unwägbarkeiten: schwer zugängliche Schrauben, Klebstoffreste sind schwer zu entfernen, Clips können brechen, ... Diese Arbeiten können sehr zeitaufwendig sein und würden in einer Werkstatt mehrere hundert bis weit über tausend Euro kosten. Deshalb sollte man vor der Preiskalkulation genau wissen, um welches Fahrzeug es sich handelt. 


Entfernen einer vorhandenen Fahrzeug-Folierung

Klären Sie vor der Angebotserstellung, ob schon eine Folierung besteht. Wichtig ist auch, wie alt die Folierung ist und um welche Art von Folie es sich handelt. Hochwertige 3D-Folien lassen sich leichter entfernen als billige Plotterfolien. Der Mehraufwand für das Entfernen einer alten, sich bereits zersetzenden Folie ist nicht zu unterschätzen.


Logos und Bildmaterial von Kunden

Es passiert leider allzu oft: Bei der Auftragsvergabe wird gesagt, dass Logos und Bilder vorhanden sind. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass das Logo nur eine verpixelte Bitmap und die Fotos Handy-Schnappschüsse sind. Daher sollte dieser Punkt frühzeitig bedacht werden, um bei der Preiskalkulation eine Reinzeichnung des Logos und/oder zusätzliche Kosten für Stockfotos einplanen zu können.


Dekorsets für Einsatzfahrzeuge

Viele namhafte Hersteller bieten ab Werk Dekorsätze für Einsatzfahrzeuge wie Polizei-, Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeuge an. Wenn Sie selbst Dekorsätze anhand von Fahrzeugzeichnungen erstellen möchten, ist es für eine gute Passgenauigkeit zwingend erforderlich, Detailmaße am Originalfahrzeug zu nehmen.


Versiegelung der Folienkanten

Verschiedene Hersteller bieten einen transparenten Schutzlack an, der auf die Folienränder aufgetragen wird. Ziel ist es, die Haltbarkeit der Folie zu erhöhen, indem das Eindringen von Feuchtigkeit, die zum Ablösen der Folie führen kann, verhindert wird. Der Einsatz empfiehlt sich besonders an stark beanspruchten Stellen der Folie.


Pflege und Reinigung von folierten Fahrzeugen

Reinigung:

  • Nach der Folierung eine Woche bis zur ersten Reinigung warten.
  • Verunreinigungen möglichst zeitnah mit Wasser abspülen.
  • Hartnäckige Verschmutzungen (z.B. Vogelkot oder Baumharz) einige Minuten in heißer Seifenlauge einweichen.
  • Handwäsche bevorzugen; weiche, nicht scheuernde Utensilien verwenden (weiche Mikrofasertücher und Schwämme).
  • Milde, pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, keine aggressiven Lösungsmittel oder scharfe Reiniger.
  • Vor dem Einsatz von Hochdruckreinigern sind die Hinweise des Folienherstellers zu beachten. 
  • Hochdruckreiniger nicht auf Folienkanten richten.
  • Waschanlagen mit Nylonbürsten können die Folie beschädigen. Schonender sind Waschanlagen mit Textillappen.
  • Wasserflecken vermeiden: Wasser mit Silikon-Abzieher entfernen, mit sauberem Mikrofasertuch nachwischen.

Trocknen:

  • Lufttrocknung bevorzugen
  • Zum Trocknen Mikrofasertücher verwenden

Schädliche Umwelteinflüsse meiden: 

  • Möglichst nicht in der prallen Sonne parken
  • Extreme Temperaturen vermeiden
  • Nicht unter harzenden Bäumen parken

Pflege, Schutz:

  • Parken Sie über Nacht möglichst in einer Garage, da Regen und Tau säurehaltige Verunreinigungen enthalten können. Notfalls genügt ein Carport oder eine Stoffabdeckung.
  • Folierung regelmäßig auf Abnutzung prüfen, kleine Schäden sofort reparieren lassen
  • Wachs oder ähnliche Beschichtungen: Empfehlungen des Herstellers beachten

Folienwechsel: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Achten Sie auf die Herstellerangaben bezüglich der Haltbarkeit. Spätestens bei sichtbarem Verschleiß, Verfärbungen oder Ablösungen ist ein Folienwechsel dringend erforderlich. Denn beim Entfernen der alten Folie oder wenn Schmutz und Feuchtigkeit unter die Folie gelangen, kann der Autolack beschädigt werden. Achten Sie auf folgende Abnutzungserscheinungen:

  • Abblättern oder Ablösen der Folie
  • Sichtbare Verfärbung oder Vergilbung
  • Risse oder Beschädigungen
  • Unregelmäßige Oberflächenstruktur (Falten, Blasen)
  • Beschädigungen durch Steinschlag oder Kratzer

Vorsicht bei Unfällen: Der Lack kann an der betroffenen Stelle geschwächt werden und im schlimmsten Fall beim Abziehen der Folie abplatzen. Deshalb: Vor dem Entfernen der Folie nach eventuellen Schäden fragen.


Umweltfreundliche Fahrzeugfolien

Mit der steigenden Nachfrage nach ökologischen Lösungen gewinnen umweltfreundliche Fahrzeugfolien immer mehr an Bedeutung. Sie bestehen aus PVC-freien Materialien (meist Polyolefine oder Polyurethane), sind recycelbar und enthalten je nach Produkt keine schädlichen Weichmacher oder Chlorverbindungen. Einige verwenden lösungsmittelfreie Klebstoffe. Sie sind ca. 20-30 % teurer als PVC-Folien, die Haltbarkeit ist vergleichbar.

Bei der Verarbeitung erfordern umweltfreundliche Folien unter Umständen mehr Sorgfalt und Erfahrung, da sie auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen anders reagieren als PVC-Folien. Dadurch kann sich die Verarbeitungszeit etwas verlängern. 


Sprühfolien ("Car Dipping") Vor- und Nachteile

Sprühfolien werden am häufigsten für Felgen verwendet – aus optischen Gründen oder zum Schutz. Ihre Stärken liegen bei zerklüfteten und filigranen Oberflächen wie Kühlergrills oder Emblemen, die sich oft nur mit großem Aufwand oder gar nicht foliert werden können. Zu bedenken ist allerdings, dass die Entfernung aus allen Ritzen und Ecken sehr aufwendig sein kann. Sprühfolien werden auch als Steinschlagschutz bis hin zur Vollfolierung eingesetzt. Grundsätzlich müssen die Fahrzeuge genauso sorgfältig vorbereitet werden wie bei der klassischen Folierung. Zusätzlich muss alles, was nicht foliert werden soll, abgeklebt werden. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen und Laufnasen zu vermeiden, müssen mehrere gleichmäßige Schichten aufgesprüht werden. 


Fahrzeugdesign mit CorelDRAW und Adobe Illustrator

In der Hilfe finden Sie Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Arbeit mit Fahrzeugzeichnungen.